AufMod
Aufbau von integrierten Modellsystemen zur Analyse der langfristigen Morphodynamik in der Deutschen Bucht
BMBF-Förderkennzeichen | 03KIS082-088 |
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Förderdauer | 12.05.2010–31.10.2012 |
Projektleitung | Bundesanstalt für Wasserbau LRDir Dr.-Ing. Harro Heyer Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Institut für Geowissenschaften Prof. Dr. Kerstin Schrottke |
Schlüsselwörter | Morphodynamik, Sediment, Hydrography, Meeresregionen |
Um das Ziel des Projekts einer umfassenden Übersicht über die Sedimentbewegungen in der deutschen Bucht zu erreichen, werden auf Grundlage von plausibilisierten bathymetrischen und sedimentologischen Daten numerische Modellläufe mit mehreren Einflussgrößen durchgeführt. Gezeiten und winderzeugte Strömungen sind dabei ebenso zu berücksichtigen wie Seegang und brandungserzeugte Strömungen. Die Projektpartner arbeiten an eigenständigen, aber stark ineinander verzahnten Komponenten. Eine Kernaufgabe ist die Erstellung eines umfassen Bodenmodells (TP1), hierzu gehört auch eine Analyse von Bodenformen (TP2). Die prozessorientierte Modellierung (TP3) umfasst alle prägenden Prozesse der Sedimentdynamik und basiert auf dem Bodenmodell. Weiter wird die Morphodynamik langfristig über einen Zeitraum von 100 Jahren modelliert (TP4). Abschließend findet eine modellbasierte Analyse der erarbeitenden Ergebnisse statt (TP5).
Publikationen
Heyer, Harro, Schrottke, Kerstin (2013): AufMod (03KIS082-03KIS088) Gemeinsamer Abschlussbericht für das Gesamtprojekt mit Beiträgen aus allen 7 Teilprojekten, 2013. Hg. v. Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie. 314 Seiten. https://doi.org/10.2314/GBV:780783271
Abschlussbericht
Bartholomä, Alexander; Kubicki, Adam (2013): AufMod G (03KIS088) Abschlussbericht für das Teilprojekt - Analyse langfristiger, großräumiger Prozesse durch prozessorientierte Simulation der Deutschen Bucht: "Sediment-Fazies der deutschen Nordsee", 2013. Hg. v. Senckenberg am Meer. 17 Seiten.
Abschlussbericht
Milbradt, Peter (2013): Abschlussbericht AufMod E - Modellbasierte Analyse langfristiger Formänderungsprozesse an der deutschen Nordseeküste. Hg. v. smile consult GmbH. 15 Seiten.
Abschlussbericht
Heyer, Harro; Schrottke, Kerstin (2012): 2. Zwischenbericht, Aufmod (03KIS082-03KIS088) Aufbau von integrierten Modellsystemen zur Analyse der langfristigen Morphodynamik in der Deutschen Bucht.
Kösters Frank; Plüß, Andreas (2012): Sedimentology of the German Bight: insights from process based models.
Kösters, Frank; Winter, Christian (2012): Understanding large scale sedimentology and morphodynamics of the German Bight by process-based numerical modeling.
Putzar, Bert; Wappelhorst, Sandra; Malcherek, Andreas (2012): Forecasting the German Bight¿s Morphodynamics: Development of a Tool For Long-Term Coastal Management.
Putzar, Bert; Malcherek, Andreas (2012): Development of a Long Term Morphodynamic Model of the German Bight.
Publikation
Stelzer; K., Geißler, J., Ruescas, A., Klein, Holger; Kastens, Marko (2012): Validation of Ocean Colour Products.
Valerius, Jennifer; Milbradt, Peter; van Zoest, M.; Zeiler, Manfred (2012): Development of a seabed model for analysing sediment and morphodynamic processes in the German Bight (North Sea) .
Wosniok, Christoph; Valerius, Jennifer; Lambers-Huesmann, M. (2012): Das Projekt AufMod in der Marinen Dateninfrastruktur Deutschland.
Valerius, Jennifer; Milbradt, Peter; van Zoest M.; Zeiler, Manfred (2012): Development of a seabed model for analyzing sediment and morphodynamic processes in the German Bight (North Sea).
Heyer, Harro; Schrottke, Kerstin (2011): 1. Zwischenbericht, Aufmod (03KIS082-03KIS088) Aufbau von integrierten Modellsystemen zur Analyse der langfristigen Morphodynamik in der Deutschen Bucht.
Heyer, Harro; Schrottke, Kerstin (2011): Statusbericht AufMod (03KIS082-03KIS088) Gemeinsamer Statusbericht für das Gesamtprojekt mit Beiträgen aus allen 7 Teilprojekten.
Ernstsen, V.B; Lefebvre, A.; Bartholdy, J.; Bartholomä, Alexander; Winter, Christian (2011): Spatiotemporal height variations of large-scale bedforms in the Grådyb tidal inlet channel (Denmark): a case study on coastal system impact.
Kubicki, Adam; Bartholomä, Alexander (2011): Sediment dynamics in the Jade tidal channel prior to port construction, southeastern North Sea.
Winter, Christian (2011): Macro scale morphodynamics of the German North Sea coast.
Kubicki, Adam; Bartholomä; Alexander (2011): Bedform dynamics - investigation with high resolution multi-beam echo-sounder.
Ernstsen, Verner; Winter, Christian; Becker, Marius,; Bartholdy, Jesper (2010): On the dynamics of compound bedforms in high-energy tidal channels: field observations in the German Bight and the Danish Wadden Sea. Hg. v. European Geosciences Union (EGU) (European Geosciences Union (EGU) General Assembly 2010, 2-7 May 2010, Vienna, Austria).
Publikation
Kösters, Frank; Plüß, Andreas; Heyer, Harro; Kastens, Marko; Sehili, Aissa (2010): AufMod-C Validating a hydrodynamic framework for long-term modelling of the German Bight. Hg. v. European Geosciences Union (EGU) ( European Geosciences Union (EGU) General Assembly 2010, 2-7 May 2010, Vienna, Austria).
Publikation
Lefebvre A, Ernstsen VB and Winter C (2010): Influence of compound bedforms on hydraulic roughness in a tidal environment.
Publikation
Lefebvre, A.; Ernstsen, Verner; Winter, Christian (2010): Bedform characterization through 2D spectral analysis.
Publikation
Schwarzer, Klaus; Feldens, P.; Dolch, T. (2010): Preparing for coastal change - what do we need to know about sandy shores. IGCP 588 / INQUA Coastal and Marine Processes Commission - Preparing for coastal Change: A detailed process-response framework for coastal change at different timescales.
Ernstsen, Verner. B. (2010): Tidal inlets: dynamic and sensitive systems.
Zeiler, M., Schulz-Ohlberg, J., Figge, K. (2000): Materialinventur an der deutschen Nordseeküste. Hg. v. Kuratorium für Forschung im Küsteningenieurwesen (Die Küste, 62). Seite 53-86.
Publikation
AufMod-A
TP1 Bodenmodell: Aufbau und Plausiblisierung eines Bodenmodells und seiner Dynamik als Grundlage für die numerische Modellierung
BMBF-Förderkennzeichen 03KIS082 Förderdauer 01.11.2009–31.10.2012 Projektpartner Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie
Dr. Manfred ZeilerSchlüsselwörter Morphologie, Meeresregionen TP1 Bodenmodell: BSH-Hamburg 03KIS082, CAU-Kiel 03KIS087, SNG-Wilhelmshaven 03KIS088. Das Teilprojekt hat zum Ziel, plausibilisierte und möglichst konsistente Datensätze zur Bathymetrie und Sedimentologie in Raum und Zeit in der Deutschen Bucht für die numerische Modellierung (Teilprojekte 3 bis 5) zur Verfügung zu stellen. Hierfür soll in enger Kooperation mit den Teilprojekten 2 und 5 ein sog. "funktionales Bodenmodell" entwickelt, das entsprechende bathymetrische und sedimentologische Informationen in geeigneter raumzeitlicher Auflösung beinhaltet werden. Im Einzelnen sind geplant: 1. Entwicklung eines plausibilisierten und möglichst konsistenten Bodenmodells: - Zusammenstellung verfügbarer bathymetrischer und sedimentologischer Daten, ggf. durch weitere Beprobung im Fall von Datenlücken; - Erstellung von Zeitreihen zur Schwebstoffverteilung und Sohlbeschaffenheit in den Tideästuaren. 2. Plausibilisierung bzw. Verifizierung der Dynamik des Bodenmodells: - Auswertung von sedimentologischen Zeitreihen in repräsentativen Teilgebieten; 3. Erstellung eines Datensatzes in Raum und Zeit zur Bathymetrie und Sedimentologie für die Validierung der numerischen Modellergebnisse. Die Datensätze werden im meeresgeologischen Fachinformationssystem "Shelf Geo-Explorer" des BSH gespeichert und stehen über das Geodatenportal des BSH ("GeoSeaPortal"), das über NOKIS recherchierbar ist, zur Verfügung. Im Einzelnen werden u. a. folgende Ergebnisse und Produkte erstellt: - GIS-Datensätze zur Bathymetrie der Deutschen Bucht und in zeitlich und räumlich höherer Auflösung in den repräsentativen Teilflächen und Stützgebieten sowie - GIS-Datensätze aus dem "funktionalen Bodenmodell" zur den plausibilisierten und konsistenten Informationen über Bathymetrie und Sedimentologie (z. B. Kornfraktionen, Porosität) in der Deutschen Bucht. Zusätzlich werden in Absprache mit den TP2 bis 5 auch die Modell-Ergebnisse als GIS-Datensätze in den "Shelf Geo-Explorer" übernommen und Dritten für die weitere Verwendung zur Verfügung gestellt.
AufMod-B
TP2 Bodenformen: Verbreitung und Prognose submariner Bodenformen in Küstengewässern
BMBF-Förderkennzeichen 03KIS083 Förderdauer 01.11.2009–31.10.2012 Projektpartner Universität Bremen, MARUM - Zentrum für Marine Umweltwissenschaften
Dr. rer. nat Christian WinterSchlüsselwörter Transportkörper, Dünen, Bodenformen, Meeresregionen TP2 Bodenformen: MARUM 03KIS083 Großskalige morphodynamische Modelluntersuchungen erfordern die genaue Kenntnis der relevanten physikalischen Prozesse und die Verteilung und Zusammensetzung der Anfangs- und Randbedingungen von Simulationsszenarien wie beispielsweise die Verteilung der Bodenrauhigkeiten. Die Parametrisierung der hydraulischen Wirksamkeit von Bodenformen (Transportkörper) durch empirische Gleichungen basiert meist auf Untersuchungen in Strömungskanälen. Im Unterschied zu den dort untersuchten kleinskaligen, einfachen Bodenformen, finden sich in Küstengewässern komplexe Gebilde sich überlagernder Formen verschiedener Größenordnungen. Es fehlen bisher geprüfte Formulierungen zur Parametrisierung und Wirkung dieser Formen. Auf der Grundlage von hochaufgelösten bathymetrischen Daten, zielt das Teilprojekt auf: 1. Die Darstellung der räumlichen Verteilung und Dynamik von Bodenformen in verschiedenen Untersuchungsgebieten. 2. Eine Bewertung gebräuchlicher Gleichungen zur Beschreibung von Bodenformparametern und die Entwicklung verbesserter und angepasster Beziehungen unter Verwendung von repräsentativen hydrodynamischen, sedimentologischen und geomorphologischen Daten. 3. Die Parametrisierung der hydraulischen Wirksamkeit von Bodenformen und die Bestimmung der räumlich und zeitlich variablen Rauhigkeiten für die Verwendung in numerischen Modellen.
AufMod-C
TP3 Prozessbasierte Modellierung: Analyse langfristiger, großräumiger Prozesse durch prozessorientierte Simulation der Deutschen Bucht
BMBF-Förderkennzeichen 03KIS084 Förderdauer 01.11.2009–31.10.2012 Projektpartner Bundesanstalt für Wasserbau
LRDir Dr.-Ing. Harro HeyerSchlüsselwörter Prozessorientierte Modellierung, Sedimentdynamik, Morphodynamik, Seegang, Deutsche Bucht, Morphodynamik, Meeresregionen TP3 Prozessbasierte Modellierung: BAW 03KIS084 Neben der Analyse von Messdaten werden die hydro- und sedimentdynamischen Prozesse auf Grund von Tide und Seegangswirkung in der Nordsee und der Deutschen Bucht für längerfristige Zeiträume mit verschiedenen Modellverfahren simuliert. Durch diese prozessorientierte Modellierung werden gleichzeitig die morphologischen Reaktionen der Sohle berechnet. Ziel ist die Kenntnis über langfristige Sedimentbewegungen und morphologische Veränderungen im Küstenvorfeld und den Ästuarmündungen. Anpassung des bei der BAW vorhandenen unstrukturierten Gitternetzes für die Deutsche Bucht einschl. der Ästuare, Inseln, Seegatten und Wattgebiete auf die Fragestellungen und Erfordernisse des Verbundprojekts. Einbau der durch die Projektpartner plausibilisierten Bathymetriedaten in das Modell. Aufbereitung eines Bodenmodells für die Simulation zur Ermittlung der Korn- und Formrauheit und der räumlichen Verteilung der Sedimente zusammen mit den Projektpartnern. Simulation von Hydrodynamik, Salztransport und Seegangswirkung und Vergleich mit Messwerten (Kalibrierung) für Jahreszeiträume. Simulation von fraktioniertem Sedimenttransport und Analyse der Sedimentdynamik mit daraus resultierender morphologischer Veränderung der Sohle in Rückwirkung auf die Hydro- und Sedimentdynamik. Vergleich der berechneten Bodenumlagerungen mit Bathymetriemessungen und -analysen sowie erste Prognosen großräumiger Transport- und Formänderungsprozesse. Beschickung einer Datenbank mit den Simulations- und Analyseergebnissen. Qualitätsmanagement der Rechenergebnisse und Datenbankinhalte. Untersuchungen zum Einfluss ausgewählter Klimaänderungsszenarien auf die sedimentologischen und morphodynamischen Verhältnisse. Die Verwertung der in diesem Projekt erzeugten Daten und Erkenntnisse ist durch ein Qualitätsmanagement und die Einarbeitung in eine Datenbank mit Metainformationen beim KFKI gegeben. Die Simulationsergebnisse und die Modellbathymetrie werden als Grundlage für andere Fragestellungen verwendet.
AufMod-D
TP4 Morphodynamische Langzeitmodellierung durch Entkopplung von Hydro- und Morphodynamik
BMBF-Förderkennzeichen 03KIS085 Förderdauer 01.11.2009–31.10.2012 Projektpartner Universität der Bundeswehr München, Institut für Hydromechanik, Wasserwirtschaft und Siedlungswasserwirtschaft
Prof.-Dr.-Ing. Andreas MalcherekSchlüsselwörter Nordsee, langfristige Morphodynamik, SediMorhp, UnS, Morphodynamik, Meeresregionen TP4 Morphodynamische Langzeitmodellierung Uni-Bw 03KIS085 1. Vorhabensziel: Zur langfristigen (100Jahre) Simulation der Morphodynamik bietet es sich an, lediglich die allgemeine Sohleevolutionsgleichung zu lösen, wobei die Bestandteile des anstehenden Bodens durch verschiedene Sedimentklassen fraktioniert werden. Die treibenden hydromechanischen, meteorologischen und anthropogenen Prozesse werden parametrisiert oder durch Datenmodelle dargestellt und damit von der Morphodynamik entkoppelt. Der vorgeschlagene Modellansatz kombiniert daher ein deterministisches Verfahren für die Sohle mit verschiedenen Datenmodellen aus empirischen oder deterministischen Quellen. 2. Arbeitsplanung: Zur Erreichung des Vorhabensziels wird das Verfahren SediMorph-UnS verwendet, welches eine Morphodynamik bei beliebig einsteuerbaren Belastungen simuliert. Die morphologischen Anfangsbedingungen werden aus dem Datensatz des BSH gewonnen. Zur Bestimmung der Belastungen aus Gezeitenströmungen werden die Wasserstände durch die flächenhafte Partialtidenkennwerte synthetisch erzeugt und lediglich die Strömungsgeschwindigkeiten aus der Impulserhaltung berechnet. Darauf folgt die Berücksichtigung des Seegangs durch das Entwickeln verschiedener Szenarien. Im Anschluss daran werden anthropogene Eingriffe wie Baggerungen und Verklappungen berücksichtigt. Das Modell wird dann über mittelfristige (10Jahre) und langfristige Zeiträume betrieben. Die Ergebnisse werden mit gemessenen Trends und den Simulationen anderer Teilprojekte verglichen.
AufMod-E
TP5 Modellbasierte Daten- und prozessbasierte Modellierung
BMBF-Förderkennzeichen 03KIS085 Förderdauer 01.11.2009–31.10.2012 Schlüsselwörter zeitvariante digitale Geländemodelle, morphodynamische Simulation, Langfristprognose, Sedimenttransport, Morphodynamik, Meeresregionen TP5 Daten- und prozessbasierte Modellierung smile 03KIS086 Über eine lange Zeit war die Beobachtung bzw. Vermessung des Meeresbodens die Methode zur Analyse und Beschreibung der morphodynamischen Veränderungen an der deutschen Nordseeküste. Mit der Entwicklung prozessbasierter numerischer Simulationsmodelle stehen alternative Verfahren zur Verfügung. Beide Herangehensweisen besitzen modellspezifische Unsicherheiten und Defizite, die auch in Zukunft bestehen bleiben werden. Durch eine enge Verzahnung beider Herangehensweisen, können diese Unsicherheiten und Defizite quantifiziert, daten- und messspezifische Unsicherheiten und deren Fortpflanzung in den numerischen Simulationsmodellen abgeschätzt sowie integrative Identifikations-, Analyse- und Vorhersageverfahren für Formänderungsprozesse in der Deutschen Bucht und an der deutschen Nordseeküste entwickelt werden. Das Ziel des Teilprojekts ist daher, daten-und prozessbasierte Modellansätze zur morphodynamischen Entwicklung, sowohl für kurz-und langfristige Prognosen, stärker zu integrieren. Für die Kopplung dieser zwei Modellklassen werden geeignete Kopplungsstrategien entwickelt und erprobt. Basierend auf hierarchischen daten- und prozessbasierten Simulationsmodellen werden die aktuellen und zukünftigen morphodynamischen Entwicklungen in der Deutschen Bucht und an ausgewählten Küstenabschnitten abgeschätzt. Das datenbasierte Simulationsmodell beruht hierbei auf einem funktionalen Bodenmodell in Raum und Zeit. Dies ermöglicht die Simulation konsistenter Bathymetrien sowie die Bestimmung des zeitlichen Verlaufs von Sedimentations- und Erosionsraten, welche unter anderem zur Kalibrierung und Validierung im Verbundprojekt genutzt werden. Als prozessbasiertes Simulationsmodell kommt das holistische Modellsystem Marina zur gekoppelten Simulation von Hydrodynamik, Seegang und Morphodynamik für unterschiedliche charakteristische Zeiträume zum Einsatz. Hierzu werden im Projekt unterschiedliche Strategien zur langzeitmorphodynamischen Simulation entwickelt und evaluiert.
AufMod-F
TP1 Bodenmodell: Stabilität von Sedimentverteilungsmustern in der Deutschen Bucht
BMBF-Förderkennzeichen 03KIS087 Förderdauer 01.11.2009–31.10.2012 Projektpartner Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Institut für Geowissenschaften
Prof. Dr. Kerstin SchrottkeSchlüsselwörter Morphodynamik, Sedimentologie, Sedimentdynamik, sediment dynamics, Hydroakustik, Küstengeologie, coastal geology, Küstendynamik, Meeresregionen TP1 Bodenmodell: BSH-Hamburg 03KIS082, CAU-Kiel 03KIS087, SNG-Wilhelmshaven 03KIS088. Die Weiterentwicklung von Rechenmodellen zur großräumigen und langzeitlichen Simulation der Morphodynamik in der Deutschen Bucht erfordert konsistente Felddaten zur Bathymetrie, zur Sedimentcharakteristik und zur Dynamik der mobilen Sohle über verschiedene Zeitskalen. Zur großräumigen Erfassung der Meeresbodenbeschaffenheit waren bisher primär punktuelle Beprobungen auf vorgegebenen Rastern Stand der Technik. Heute sind es moderne hydroakustische Meßsysteme (z. B. Fächer- und Sedimentecholot, Seitensichtsonar, hochauflösende Flachseismik), die zusammen mit hochgenauer Positionierung, Kalibrierung durch gezielte Einzelbeprobungen und leistungsfähiger Software entsprechend hoch aufgelöste, flächendeckende Informationen über die entsprechenden Sedimentparameter in Raum und Zeit liefern. Derart detaillierte Datensätze erweitern das Prozessverständnis und bieten neue Interpretationsansätze zur langfristigen, wie großräumigen Morpho- und Sedimentdynamik. Ein darauf angelegtes, konzeptionelles Bodenmodell ?Deutsche Bucht?, dessen Entwicklung das gemeinschaftliche Ziel der Teilprojekte von AufMod A (BSH), F (Christian-Albrechts Universität) und G (Senckenberg Institut) im Gesamtvorhaben ist, liefert so die Grundlage zur Optimierung morphodynamischer Rechenmodelle. Zur Entwicklung des konzeptionellen Bodenmodells wird die vorhandene Datenbasis mit neuen Naturmessungen aus zunächst repräsentativen Teilgebieten (Ästuare, Watten, Vorstrände und Schelf) der Deutschen Bucht vervollständigt und erweitert. Plausibilisierte Gitterdatensätze zur Bathymetrie und zu parametrisierten Sedimentkenngrößen werden daraus in Form eines flächenhaften Eingangsdatensatzes in dokumentierter Qualität für die numerische Modellierung bereitgestellt. Hoch aufgelöste Zeitreihen dienen der quantitativen Erfassung der Dynamik ausgewählter Modellparameter zur Verifikation der numerisch basierten Modellergebnisse.
AufMod-G
TP1 Bodenmodell: Sediment-Fazies der deutschen Nordsee
BMBF-Förderkennzeichen 03KIS088 Förderdauer 01.11.2009–31.10.2012 Projektpartner Senckenberg Institut, Fachgebiet Marine Sedimentologie
Dr. Alexander BartholomäSchlüsselwörter Morphodynamik, Seebodentopographie, Sedimentverteilungsmuster, Flachwasser-Hydroakustik, Sedimenttransport, Meeresregionen, Spiekeroog, Meeresregionen TP1 Bodenmodell: BSH-Hamburg 03KIS082, CAU-Kiel 03KIS087, SNG-Wilhelmshaven 03KIS088. Die Güte numerischer Modelle zur Simulation hydrodynamischer und morphologischer Veränderungen in Flachwasserregimen hängt stark von der Qualität der Eingangsparameter ab, die wiederum an die zugrunde gelegten Daten gekoppelt ist. Großräumig angelegte Modelle benötigen große Datensätze, Langzeitsimulationen bauen auf konsistenten Zeitserien auf, die auch als Basis für die Entwicklung, Kalibrierung und Validierung von Modellen dienen. Der verallgemeinernde Ansatz in einem großskaligen Modell erlaubt nur sehr unzureichend die Abbildung der komplexen Wechselwirkungen von hoch hydrodynamischern Prozessen und morphologischen Änderungen in küstennahen Ablagerungsräumen. Um diese Prozesse in der Natur zu erfassen, ist ein erheblicher logistischer Aufwand notwendig, der sich für die gesamte südliche Nordsee nicht realisieren lässt. Deshalb wird in diesem Programm im ersten Schritt versucht, unter Verwendung von kleinskaliger, hochauflösender Modellierung, die Prozesse anhand von vorhandenen Zeitserien und neuen Daten aus Felduntersuchungen in fazies-spezifischen Gebieten zu simulieren und diese in einem zweiten Schritt auf größere Gebiete zu übertragen. Am Ende sollen die zukünftigen Veränderungen einzelner Küstenabschnitte und Küstenvorfelder im Bereich der deutschen Nordsee anhand von Simulationen prognostiziert werden. Diese sind an die zu erwartende Meersspiegelerhöhung und die regional-klimatischen Änderungen gekoppelt. Senckenberg am Meer in Wilhelmshaven fokussiert sich hierbei auf die Region um die ostfriesischen Barriere-Inseln. Basierend auf Langzeitenserien aus den Rückseitenwatten, den Seegatten und den Küstenvorfeldern, vor allem aus dem östlichen Bereich dieser Inselkette, werden die Veränderungen von Rippelfeldern, Sandbarren und ihren Sedimenten im seewärtigen Vorfeld der Insel Spiekeroog untersucht. Vorhandene, wiederholte Fächerlotvermessungen, Sedimentproben und Kerne sowie Strömungsmessungen erlauben erste Abschätzungen von Sedimenttransportvolumina und Umlagerungsraten. Mit Hilfe von flachseismischen Vermessungen soll außerdem die Mächtigkeit der holozänen Sedimentauflage rekonstruiert werden und als Grundlage für modellgestützte Massenbilanzierungen der Küstenvorfelder dienen, die letztlich eine Gesamtprognose der Küstenstabilität im Hinblick auf die nächsten Jahrzehnte erlauben werden.